Dornbirn ist die zehntgrößte Stadt Österreichs und zugleich die größte Vorarlbergs. Talseitig grenzt sie an weite Riedflächen, die bis an den Alpenrhein reichen, bergseitig besteht sie aus verstreuten Bergparzellen und Bergdörfern. Der besiedelte Zentralteil  der Stadt besteht aus verschiedenen Ortsteilen (Bezirken). Diese entstanden aus einzelnen Ansiedlungen, die so lange expandierten und zusammenwuchsen, bis das heutige Ortsbild entstanden war. Bereits vor rund 1200 Jahren entstand im Niederdorf das erste kommunale Zentrum Dornbirns. Am 15. Oktober 895 wurde Dornbirn als Torrinpuirron erstmals erwähnt. Um 1290, also rund vierhundert Jahre nach Torrinpuirron, taucht Oberdorf in der Geschichtsschreibung auf: Die Textpassage In supriori villa (Oberdorf) finden wir im Mehrerauer Zinsrodel (lagernd im Vorarlberger Landesarchiv). Das Dokument stammt aus dem Kloster Mehrerau, das damals eng mit den Grafen von Montfort verbunden war. Es war Hugo I. von Montfort, der für seine neue Feste den Sebastianbrunnen erbaute. Um 1465 erwarben die Ritter von Ems Teile der inzwischen zerstörten und zerfallenen Feste und bauten darauf ein neues Refugium, aus dem um 1517 der Wohnsitz von Hans II. von Ems wurde. Er kaufte damals von den Weppachern eine Quelle, um dann das Wasser zum renovierten Wohnturm zu leiten. Knapp 400 Jahre später – um 1894 – begannen im Weppach die Brunnengenossenschafter mit systematischen Eintragungen in ihr Brunnenbuch. Um 1999 transkribierten wir dieses Buch und stellten uns die Frage: “Wie alt mag dieser Brunnen wohl sein?” Als Erstes hatten wir Forschen zu lernen! Auf Schriftenlesekurse folgten mühsame Lesetage in den Archiven. Obwohl das Digitalisieren alter Schriften damals noch nach ihrer Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde, entschlossen wir uns sehr früh zu dieser Arbeitsweise. Unsere erste Digitalkamera kostete knapp öS 18.000.--, hatte eine Auflösung von 3,2 Megapixeln und schaffte 12 Aufnahmen pro Sitzung und Speichermedium. Es folgte eine Kamera mit 5,2 Megapixeln und einem Speichervolumen von etwa 120 Aufnahmen. Kurze Zeit später schafften wir bereits über 1000 Aufnahmen in vier Stunden und erreichten dabei unsere physischen Grenzen. Heute verfügen wir über einen Berg digitalisierter Informationen. Sie entsprechen weit über 100.000 handgeschriebener Schriftseiten. Wir haben sie gelesen, durchforstet und teilweise forscherisch abgearbeitet. Im gleichen Zeitraum entstand – ausgehend vom Diözesanarchiv St. Pölten –  mit Monasterium.net  das weltweit größte virtuelle Urkundenarchiv. Nicht nur namhafte Klöster und Archive taten mit, auch das Vorarlberger Landesarchiv und das Dornbirner Stadtarchiv öffneten umfangreiche Bereiche ihrer Bestände und ermöglichen so der Allgemeinheit einen problemlosen Zugriff auf ihren Urkundenbestand, und dies kostenlos und rund um die Uhr. Für uns brachte all dies nur Vorteile. Wir betrieben unsere Forschungen immer mehr vom heimischen Schreibtisch aus und ersparten uns dabei Zeit, Geld und Wege. Geblieben ist uns ein “völlig neues historisches Oberdorf”, das wir mit diesem Beitrag der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen möchten. In superiori villa will sich in diesem Sinne verstanden wissen.                                                                                                            
Dornbirn  In superiori villa (Oberdorf)
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Bruno Oprießnig Hildegard Oprießnig-Luger (†)