© Bruno Oprießnig, A-6850 Dornbirn, Weppach 10
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PLÄNE
GENEALOGIE
Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
Die (relevanten) von Montfort,
beginnend mit Hugo I. von Montfort
Die Welfen,
beginnend mit Welf IV.
Die Grafen von Bregenz,
beginnend mit Ulrich X.
Zuordnung der Othmarszinser
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Oberdorf vor 718 (die Anfänge)
Die ältesten Straßen Dornbirns existierten bereits:
Die Landstraße (die von der Ach herein kommt - Urbar 1605):
1 - Teil der heutigen Weißachergasse,
2 - heutige Littengasse,
3 - Teil der heutigen Sebastianstraße,
4 - Teil der heutigen Zanzenberggasse,
5 - heute nicht mehr existent,
6 - Teil der heutigen Müllerstraße,
7 - heute Weppach,
8 - Teil der heutigen Schlossgasse (vermutlich),
9 - heute “Am Bach” (vermutlich),
10 - heute nicht mehr existent,
Die Landstraße (um 1461 erwähnt),
Die Landstraße, so in den Bregenzerwald geht (erwähnt um
1652):
11 - Teil der heutigen Bergstraße,
12 - Fußweg zwischen Kellenbühel/Tugstein
13 - heute Müllerstraße, um 1652 Alpstraße
Mühlen:
14 - Mühle am Steinebach: Hier dürfte die erste Mühle Dornbirns
gewesen sein.
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Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
Die (relevanten) von Montfort,
beginnend mit Hugo I. von Montfort
Die Welfen,
beginnend mit Welf IV.
Die Grafen von Bregenz,
beginnend mit Ulrich X.
Zuordnung der Othmarszinser
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Oberdorf nach 718 (Schritt 1)
Im Jahr 718 gründete der hl. Othmar das Kloster St. Gallen.
Am 18. Januar 814 starb Kaiser Karl in Aachen. Er war Schwager
des Udalrich, des ersten der Udalrichinger, die im Bodenseegebiet
begütert waren.
Rund 80 Jahre später, am 15. Oktober 895 wurde Dornbirn
erstmals urkundlich auf der Rückseite einer St. Galler Urkunde, die
ein Tauschgeschäft beschreibt, erwähnt.
Am 21. Mai 957 übergaben die Brüder Engilbret und Hupreht dem
Kloster St. Gallen ihren gesamten Besitz, über den sie in Dornbirn
verfügten und erhielten ihn gegen einen jährlichen Zins von einem
Pfennig als Lehen zur Bewirtschaftung zurück.
Der erwähnte Zeitraum [718-957] beträgt 239 Jahre. Es fällt auf,
dass Dornbirns Geschichte zu dieser Zeit in zwei markanten
Schritten ablief. Diese Schritte, die erkennbar sind, fanden an
verschiedenen Örtlichkeiten gleichzeitig statt.
Schritt 1:
Im Niederdorf entstand der St. Galler Kellnhof. Er befand sich
westlich der heutigen Schulgasse auf Höhe der damals noch nicht
bestehenden Kirche St. Martin. Er war über zwei Verbindungs-
straßen erreichbar:
a) vom Oberdorf aus über die heutige Zanzenberggasse/
Oberdorferstraße und die Dr-Waibel-Straße [1].
b) von St. Gallen her über die Achquerung beim heutigen Sägerhof
und weiter über die heutige Schulgasse.
Im Oberdorf – in der südwestlichen Ecke Sebastianstraße-
/Weißachergasse – entstand ein analoges Zentrum.
[Anfang des 16. Jahrhunderts Torkel, dann Saumarkt]. Auch dieses
war über zwei Verbindungsstraßen erreichbar [2].
a) aus Weppach/Kellenbühel über die heutige Zanzenberggasse
und die Sebastianstraße [3].
b) von der Achquerung her über die heutige Sägerstraße und die
Sebastianstraße [4].
Mühlen:
a) Die erste Mühle Dornbirns dürfte sich unterhalb der oberen
Steinebachbrücke (Müllerstraße 26) befunden haben [5]. Die
Mahlrechte besaßen damals die Udalrichinger.
b) Die Bildung des Kellnhofes verlangte eigene Mahlrechte. Somit
entstand eine eigene Mühle [6] im Eulental (früher "Mühletal").
Hierarchien nach der Teilung:
a) Die Udalrichinger hatten ihren Sitz in Bregenz.
Ihnen unterstellt war jene gesellschaftliche Ebene, die für das
Mühlenwesen zuständig war. Diese hatte ihren Sitz [7] in
Tugstein (früher "Hof und Gut zu Hätzlisberg"), ihr
Einflussbereich konzentrierte sich vorrangig auf Stiglingen (früher
"ennend Moos").
b) Das Kloster St. Gallen bildete die oberste Ebene. Ihr
unterstand der Kellnhof und diesem jene gesellschaftliche Ebene,
die für das Mühlenwesen zuständig war. Diese hatte ihren Sitz in
Kellenbühel (früher "Hof und Gut zu Mühlebach"), ihr
Einflussbereich konzentrierte sich vorrangig auf Hatlerdorf (früher
"ennend der Ach").
Die Weppacher und wahrscheinlich weitere verstreute
Einzelbesitze Dornbirns bildeten die nächsttiefere
gesellschaftliche Schicht. Hier dürften die "Kellnhofleute" zu
finden sein.
Kellhof
Udalrichinger
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Die Grafen von Bregenz,
beginnend mit Ulrich X.
Die Welfen,
beginnend mit Welf IV.
Die (relevanten) von Montfort,
beginnend mit Hugo I. von Montfort
Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
Zuordnung der Othmarszinser
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Oberdorf nach 718 (Schritt 2)
Schritt 2:
a) Der Kellnhof befand sich im Niederdorf westlich der heutigen
Schulgasse. Die Kellnhofbündt dagegen lag östlich der heutigen
Schulgasse. Auf dem nördlichen Teil der Bündt entstand die
Kirche St. Martin. Kirche und Kellnhof wurden zum "Gegenüber".
Mit der Entstehung der Kirche bildete sich der Kirchensatz.
Der Kirchensatz [kirchlicher Rechtsraum samt Pfründen]
unterstand den Kirchherren.
b) Auch im Oberdorf lässt sich der Kirchensatz lokalisieren.
Weingärten – "Kirchherren" genannt – findet man südlich der
Sebastianstraße [1]. Sie befinden sich auf ehemaligem
Kellnhofbesitz. Den dazugehörenden alten Kellnhofteil findet man
daher nördlich der Sebastianstraße [2].
Den südöstlichlich gelegenen Abschluss des Kirchensatzes bildete
die heutige Förstergasse [3].
Mit den Brüdern Engilbret und Hupreht endet unser Szenario am
21. Mai 957.
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St. Gallen
Udalrichinger
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Die Grafen von Bregenz,
beginnend mit Ulrich X.
Die Welfen,
beginnend mit Welf IV.
Die (relevanten) von Montfort,
beginnend mit Hugo I. von Montfort
Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
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Die Welfen
Es folgen rund 120 Jahre ohne nennenswerte historische
Erkenntnisse. Auch ihre Fortsetzung ist nur Vermutung:
"Als Herzog Welf im Jahr 1079 vom Bodensee aus einen
Feldzug rheintalaufwärts nach Süden unternahm, annektierte
er allem Anschein nach die auf dem Weg liegenden st.
gallischen Besitzungen" (siehe Alois NIEDERSTÄTTER,
Geschichte der Stadt Dornbirn, S. 20).
Den Kirchensatz von St. Martin gab er an sein Hauskloster
Weingarten weiter.
Den Kellnhof übertrug er dem Frauenkloster Hofen, das
Weingarten unterstellt war.
Welf IV. starb am 9. November 1101 auf Zypern. Welf V.
wurde sein Nachfolger, starb aber kinderlos. Das Erbe fiel
darauf an den Bruder Heinrich IX. (der Schwarze) von Bayern,
der Vater von sieben Kindern war. Heinrich starb am
13. Dezember 1126, worauf es zu einer welfischen Teilung
kam, die für Dornbirn Konsequenzen hatte:
Welf VI. erbte die Familienklöster Weingarten und Hofen und
damit
a) im Niederdorf den Kellnhof und den Kirchensatz St. Martin,
b) die Güter an der Sebastianstraße [1] und
c) im Weppach den Kellenbühel samt den Zinseinnahmen der
darunter wohnenden "Kellnhof- und Martinsleute [2].
Seine Schwester Wulfhild von Bayern heiratete den Grafen
Rudolf I. von Bregenz. Mit Sicherheit brachte sie Heiratsgut in
die Ehe mit. Vermutlich waren dies:
a) im Niederdorf das Viertel zwischen Kirche und Klostergasse
mit der Riedgasse als östliche Begrenzung. An der westlichen
Begrenzung entstand in der Folge der Mehrerauer Hubhof.
b) im Oberdorf den Unteren und Oberen Weißacher [3].
c) die Güter zwischen Weppach und Steinebach [4].
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GENEALOGIE
Kl. Weingarten/Hofen
Wulfhild v. Bayern
Grafen von Bregenz
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Die Grafen von Bregenz,
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Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
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Bregenzer und Staufer
Die Ehe Wulfhilds mit Graf Rudolf von Bregenz um etwa 1129
brachte für die Grafen von Bregenz Zugewinn:
Welfische Besitztümer wurden teils Bregenzer Besitztum. Es
handelte sich dabei um zugebrachtes Vermögen. Im
Niederdorf entstand dort der Mehrerauer Hubhof, im Oberdorf
waren der “Weißacher” und Weppach betroffen. Rudolf und
Wulfhild hatten keine männliche Nachkommen. Elisabeth – die
einzige Tochter – heiratete um ~ 1152 den Pfalzgrafen Hugo
II. von Tübingen.
Hugo von Tübingen und sein Schwager Welf VI. (Wulfhilds
Bruder) waren in Dornbirn zwar Nachbarn, aber auch
verfeindete Rivalen. Das "verlorene Bregenzer Erbe" dürfte
eine der Hauptursachen für die "Tübinger Fehde" gewesen
sein. Es war die Zeit, in der am Oberdorfer Berg die ersten
Minesterialen gehaust haben könnten. Es handelte sich um
Dienstmänner, die vor Ort die Interessen ihrer Herren
wahrgenommen hatten.
In Dornbirn vermuten wir den Sitz der Bregenzer Ministerialen
im heutigen Haus "Tugstein 5", den Sitz der welfischen im
Haus "Kellenbühel 1".
Nachdem sein einziger Sohn – Welf VII. – verstorben war,
verkaufte Welf VI. um 1178 sein gesamtes Erbe nördlich der
Alpen an seinen staufischen Neffen Friedrich I., genannt
Barbarossa. Damit gelangten der Kirchensatz von St. Martin,
der Dornbirner Kellhof und der Sitz der Ministerialen am
Kellenbühel inklusive der dazu gehörenden Güter im
Hatlerdorf und im Bregenzerwald in staufischen
Einflussbereich.
Hugo II. von Tübingen starb am 18. Januar 1182. Sein
Bregenzer Erbe – darunter auch die Güter in Dornbirn – fiel
an den Sohn Hugo. Dieser baute bei Weiler seine Burg
"Montfort" und nannte sich ab nun Hugo von Montfort. In
Feldkirch baute er die Schattenburg und in Dornbirn die Feste
"Torrenbüren".
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Feste Torrenbüren
Grafen von Bregenz
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Staufer
Die Grafen von Bregenz,
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beginnend mit Hugo I. von Montfort
Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
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Montfort/Werdenberg
Hugo I. von Montfort starb im Jahre 1228 und hinterließ die
Söhne Hugo II. und Rudolf I. Sie traten vorerst das Erbe
gemeinsam an und teilten es danach.
Rudolf konzentrierte sich ab nun auf die linksrheinischen
Gefilde und nannte sich Rudolf von Werdenberg, doch auch in
Dornbirn hatte diese Teilung gesellschaftliche Folgen:
Der Hof zu Hätzlisberg zerfiel in zwei Teile:
"Hätzlersgut" mit all seinen verstreuten Gütern blieb
montfortisch, der "Hof zu Hätzlisberg" wurde werdenbergisch.
Die neu entstandene Gesellschaftsstruktur verlangte zudem
eine eigene Mühle, die am Fischbach entstand. Ihre Position
dürfte nahe der Einmündung von Mühlebach und Fischbach
(heute an der Dr.-Anton-Schneider-Straße) gewesen sein.
Hier lohnt es sich, die hierarchischen Strukturen samt den
dazugehörenden Höfen zu aktualisieren:
Montfortische Besitze vor der Teilung:
1) Montfort Bregenz/Feldkirch
2) Feste Torrenbüren
3) Hof zu Hätzlisberg Dornbirn (Dienstmannen und "Höfel) mit
der neuen Mühle am Steinebach.
Nach der Teilung:
Sohn Hugo II. von Montfort Feldkirch:
1) Montfort Feldkirch
2) ½ Feste Torrrenbüren mit der Mühle am Steinebach.
Sohn Rudolf I von Werdenberg:
1) Hof zu Hätzlisberg Dornbirn mit der Mühle am Fischbach.
2) ½ Feste Torrenbüren.
Die Staufer mit
1) Kellhof und Kirchensatz.
2) Dienstmannen mit Hof zu Mühlebach samt der Mühle im
Eulental.
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Werdenberger
Montforter
staufische Dienstm.
Weingarten/Hofen
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Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
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die Edlen von Ems
Montforter
staufische Dienstm.
Weingarten/Hofen
Um 1280 verpfändete Rudolf von Habsburg die Klöster
Weingarten und das Frauenkloster Hofen an Hugo II. von
Werdenberg, was zur Folge hatte, dass die Dornbirner den
Werdenbergern pflichtig wurden.
Am 5. Dezember 1281 wurde Graf Wilhelm I. von Montfort
Abt des Klosters St. Gallen. Die Konflikte zwischen
Habsburg/Werdenberg und den Grafen von Montfort
verhärteten sich. Um 1289 eskalierte die Situation.
Heinrich von Sigberg – Dienstmann des Klosters St. Gallen –
verursachte damals durch Verrat die Übergabe des
klösterlichen Burgbesitzes Klanx im Appenzellerland um
20 Mark Silber an König Rudolf von Habsburg. Auch die
Zerstörung der Feste Torrenbüren dürfte darauf
vonstattengegangen sein.
Abt Wilhelm wurde des Amtes enthoben, Heinrich von Sigberg
dürfte den Besitz des Gutes zu Mühlebach am Kellenbühel
erlangt haben.
Um 1290 wurde das Oberdorf mit "in superiori villa" erstmals
erwähnt. Rudolf von Habsburg starb am 15. Juli 1291 und Abt
Wilhelm erhielt darauf sein Amt zurück.
Am 11. November des gleichen Jahres zerstörte die aus
Montfort, St. Gallen und Konstanz bestehende Allianz den Ort
Buchhorn, wo bis zu diesem Zeitpunkt Hugo II. von
Werdenberg als Markgraf amtete.
In Dornbirn bedeutete dies für Werdenberg das endgültige
Aus. Ihre Nachfolger wurden die Edlen von Ems, die sich ihre
Sporen als Dienstmannen des Klosters St. Gallen verdient
hatten.
Emser
Die Grafen von Bregenz,
beginnend mit Ulrich X.
Die Welfen,
beginnend mit Welf IV.
Die (relevanten) von Montfort,
beginnend mit Hugo I. von Montfort
Die Grafen von Werdenberg,
beginnend mit Rudolf I. von Werdenberg
Zuordnung der Othmarszinser